Vorträge über bedeutende Personen der Druck- und Schriftgeschichte.
Ganz kurz: Franz Xaver Gabelsberger und die Stenografie
Man grüßte ihn mit „Herr Sekretär“, seine Schüler nannten ihn „Meister“, er sagte zu seinen Schülern „Jünger“ – Franz Xaver Gabelsberger war „einer der Edelsten und Besten des Bayerischen Volkes“ .
Der Vortrag über seinen „Nachbarn“ beschäftigt sich mit
- ein bisschen Heimatgeschichte,
- der gar nicht einfachen Kindheit in einer armen Familie ohne den Vater,
- dem strebsamen Lernen und Studieren des „kränklichen“ jungen Mannes,
- dem mühsame Aufstieg vom Tagelöhner zum „Geheimen Kanzlisten“,
- der Quieszenz in jungen Jahren,
- dem Durchbruch unter König Ludwig I.,
- seiner „Anleitung zur deutschen Rede-Zeichen-Kunst“,
- der Verehrung vor allem nach seinem Tod bis
- zur Bedeutung der Stenografie in den heutigen Parlamenten.
Überraschend, wen man bei diesem Vortrag über Franz Xaver Gabelsberger alles trifft: Marcus Tullius Cicero, die Bayerischen Könige Max I. Joseph und Ludwig I., Bundespräsident Theodor Heuss, die Münchner Oberbürgermeister Scharnagl und Vogel, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und – eine Delegation der Mainburger Heimatlergemeinde!
Ein Abend mit Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg.
Eine Reise ins Mittelalter nach Mainz, wo der
„Mann des Jahrtausends“ (Time Magazine)
von 1400 bis 1468 lebte und mit seinen Erfindungen (bewegliche Lettern mit Gießinstrument,
Setzkasten, Setzschiff und Winkelhaken, Druckfarbe und Druckpresse) die Welt gewaltig
verändert hat.
Der Vortrag beleuchtet
- den Menschen Gutenberg mit all seinen Prozessen, Streitigkeiten und gebrochenen Eheversprechen,
- den Druck der 42-zeiligen Gutenberg-Bibel, den
- genialen, ruhigen Blocksatz durch den „Gutenberg-Schriftsatz“,
- das ambivalente Verhalten der katholischen Kirche,
- den Streit mit seinem Geldgeber Fust und den Verlust seiner Offizin sowie
- die kulturelle Revolution und die Verbreitung des Buchdrucks über ganz Europa noch zu Lebzeiten Gutenbergs.
Plötzlich ist man mitten im 15. Jahrhundert und ist „live“ dabei - bei einer der größten Erfindungen aller Zeiten.
Alois Senefelder und die Lithografie.
Lustiges und Trauriges wechseln sich im Leben von Alois Senefelder ständig ab, ebenso in diesem Vortrag. Dass seine Erfindung die Basis zum modernen Offsetdruck gelegt hat, konnte sich Alois Senefelder im Sterbebett nicht vorstellen, wohl aber, dass er
„unter den Erfindern einer der glücklichsten gewesen sei, weil er eine so große Ausweitung der Lithografie erlebt" habe.
In diesem Vortrag geht es um
- die Erfindung des Steindrucks Ende des 18. Jahrhunderts,
- über das Auf und Ab im Leben von Alois Senefelder,
- um die Revolutionierung des Notendrucks mit dem Offenbacher Musikverleger Johann Anton Andre,
- um die schnelle Verbreitung dieser neuen Drucktechnik,
- die Patentrechtsverletzung durch die bayerische Regierung – und
- das alles spielt in München zwischen 1771 und 1834.
Die Zuhörer leiden mit, wenn Horst Pinsker über die Tiefschläge im Leben von Alois Senefelder berichtet und freuen sich, wenn ihm wieder was gelungen ist.
Die Futura: Ein echter Renner.
Paul Renner sah den Untergang des Deutschen Reiches voraus:
„Das muss schiefgehen, wenn ein Besoffener auf dem Kutschbock sitzt.“ Der
„Kultur-Bolschewist“ sprach seine Ablehnung des Nazi-Regimes deutlich aus und entging nur mit viel Glück dem KZ. Vorher hat er uns Gott sei Dank eine bedeutende Schrift geschnitten: die Futura.
Eine Hommage an den Maler, Illustrator, Typografen, Lehrer und Schriftkünstler skizziert
- das Leben Paul Renners,
- seinen Widerstand gegen die Nazi-Propaganda,
- die Gestaltungsmaximen zwischen Antike und Avantgarde,
- den Auftrag und die Umsetzung der „Schrift unserer Zeit“,
- die Futura und deren Erfolg in aller Welt und man erfährt auch,
- wie die Futura auf den Mond kam.
Wenn man Paul Renner mit einem Wort beschreiben müsste, käme „streng“ der Sache sehr nahe.
Streng zu sich selber, streng bei seinen Ansprüchen.
Interesse?
Wenn Sie sich für einen Vortrag von Horst Pinsker zu einem dieser oder anderer Themen aus der Druck- und Medienwelt interessieren, bitte Anruf oder E-Mail.
