Rezension „Donaukurier“ und „Mittelbayerische Zeitung“

Rezension im Donaukurier und in der Mittelbayerischen Zeitung 
27. September 2023

Buch über das Herz Bayerns

Spektakuläre Bilder und prägnante Texte

Der Fotograf und Autor Reinhold Lang erkundet in einem Bildband die Weltenburger Enge und das Untere Altmühltal

Der neue Bildband von Reinhold Lang widmet sich nicht nur – wie der Titel verspricht – der Weltenburger Enge, sondern auch Essing und Riedenburg.                                                                                                                                 Foto: Erl

Ein Bildband über die landschaftlich reizvollste Region in der Mitte Bayerns – das Herzstück des Freistaats – ist das jüngst erschienene Werk des Fotografen und Autors Reinhold Lang sicherlich geworden.


Mit sensiblen, emotionalen, authentischen, spektakulären und künstlerisch inspirierten Fotografien von Kloster Weltenburg bis Kelheim und das Altmühltal hinauf bis Riedenburg. „Weltenburger Enge – Augenblicke zwischen Donau und Altmühl“ hat er das 160 Seiten umfassende Werk betitelt.

Dieses reich bebilderte Buch ist aber noch mehr als nur die fotografische Aneinanderreihung von schönen Landschaften und lichtdurchwirkten Augenblicken. Der Ruhestandslehrer aus Mainburg hat seine Sympathie für diese markantesten Teile des Altmühl- und Donautals in seine Aufnahmen gelegt und sie mit persönlichen Blickwinkeln unterlegt..


Autor hat für sein Buch gewissenhaft recherchiert

Lang erzählt vieles in der Ich-Form und nimmt so den Leser unter anderem mit auf seine frühmorgendlichen Wanderungen zu den Felsköpfen im Altmühl- und Donautal, um das weiche Morgenlicht einfangen zu können. Viele der Standorte für seine Fotografien sind im Voraus exakt geplant worden. Andere sind das spontane Ergebnis von unwiederbringlichen Wolken-Licht-Effekten, die Landschaften in eine besondere Wahrnehmung rücken. Lang ließ dabei die Effekte der verschiedenen Jahreszeiten mit einfließen.

Zudem hat der frühere Lehrer gewissenhaft recherchiert und manches beigesteuert, was die beiden Täler bis ins 140 Millionen Jahre zurückliegende Jura-Meer so einzigartig macht. „Der Mann aus Neuessing“, dessen Skelett 1913 in der Klausenhöhle gefunden wurde und der bei neuen Untersuchungen mit einem Alter von 34000 Jahren als ältester neuzeitlicher Mensch in Deutschland zur wissenschaftlichen Sensation wurde, hat in dem Fotoband natürlich auch einen Sonderplatz.                                                                                         

Obwohl ein Lehrer diese Texte verfasst hat, wirken sie nicht belehrend. Die Texte sind prägnant, auf den Punkt gebracht und zum Verständnis der Region unverzichtbar. Am Endpunkt seiner fotografischen Tour nach Riedenburg liegt der Schwerpunkt nachvollziehbar auf der Rosenburg mit der Greifvogelstation. Der Burg, ihrer Geschichte und natürlich den Vögeln widmet er mehrere Seiten. Nicht weniger Raum nimmt die Burg Prunn ein. Sowohl bekannte als auch ungewohnte Blickwinkel und Details vermitteln zusammen mit den Texten weit mehr als die plakativen Aufnahmen der Felsenburg mit dem Schimmelwappen über dem Altmühltal anzudeuten vermögen.


Das malerische Essing samt Ruine Randeck mit Aufnahmen zu verschiedenen Jahreszeiten hat Lang dabei ebenso liebenswert erschlossen. Die gigantische Kraft des Wassers, das ein Felsmassiv über Jahrmillionen im Donaudurchbruch durchschnitt und sich durch 70 Meter hohe, senkrecht abfallende weiße Kalkfelsen zwängen konnte, ist alleine schon beeindruckend. Diese Urgewalt aus der Dynamik des Wassers in der Weltenburger Enge in Fotos festzuhalten ist eine Herausforderung, die gleichfalls tiefen Eindruck hinterlässt.

Als Fotograf und heimatinteressierter Pensionist hat Reinhold Lang viel Zeit damit verbracht, der Faszination dieses ganz besonderen Ortes und Bayerns erstem Nationalen Naturmonument mit seinen Aufnahmen gerecht zu werden. Natürlich wird dabei der Donaudurchbruch in Verknüpfung mit dem Kloster Weltenburg gesehen, denn beides ist kulturell und in der touristischen Wahrnehmung untrennbar miteinander verknüpft. Lang sieht beides nicht oberflächlich, auch wenn er die weltbekannten Fotomotive nicht auslässt. Aber er geht sowohl fotografisch als auch in den Texten tiefer, verknüpft Geschichte mit Gegenwart und begnügt sich nicht, nur schöne Bilder zu zeigen.


Diese grundsätzliche innere Linie zieht sich natürlich weiter zur Kreisstadt Kelheim. Wittelsbacher-Spuren in der Altstadt, Befreiungshalle, Keltenfestung – vieles davon verbindet er mit ästhetischen Fotos und Detailaufnehmen.


Der aktuelle Wissensstand in einem Bildband

Selbst wer meint, die Herzkammer Bayerns – die Region zwischen Altmühl und Donau – gut zu kennen, wird in dem Bildband noch manch Interessantes auf aktuellem Wissensstand finden. Der Bildband ist im Buchhandel oder online unter www.pinsker.earth zum Preis von 28,50 Euro erhältlich.

Horst Pinsker  Ganz kurz: Franz Xaver Gabelsberger und die Stenografie

Reinhold Lang

WELTENBURGER ENGE – Augenblicke zwischen Donau und Altmühl


28,50 EUR

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